Museumsrundgang

Die Rampe zum Eingangsbereich, die eine Brücke über eine Gletscherspalte simuliert, gibt eine erste Idee über die Themen, die in der Ausstellung vertieft werden. Interessant sind die Originalteile der Seilbahn, die genau in diesem Frontabschnitt gefunden wurden.

Dieser Bereich erzählt vom Leben der ansässigen Bevölkerung vor dem Krieg und von den Beziehungen zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen. Es war ein friedliches Zusammenleben, trotz der politischen und territorialen Grenzen.

Im Jahre 1914 erreicht der Krieg, der sich in Europa ausbreitet, auch die Gebiete nahe der Marmolata. Aber zunächst werden nur die österreichischen Männer zu den Waffen gerufen. Ab Mai 1915 ist auch die italienische Seite in das Kriegsgeschehen involviert und das Gebiet um die Marmolata wird zur Kampfzone.

Die vier stilisierten Kleiderschränke mit italienischen und österreichisch-ungarischen Uniformen und Ausrüstungsgegenständen symbolisieren die Einberufung der Soldaten in den Krieg und den Aufbruch an die Front. Uniform und Ausrüstung werden die Soldaten in den langen Jahren des Krieges begleiten.

Der Weg durch den Tunnel ist ein zentraler Aspekt des Museums. Die Aufmerksamkeit wird auf die extremen Bedingungen des Krieges in dieser Höhenlage gelenkt: Der Krieg gegen den Feind aber auch gegen die Naturgewalten. Obwohl die Truppen sich gegenseitig bekämpften, führten sie jedoch den gleichen Kampf gegen die Schwierigkeiten des täglichen Lebens.

Ein Modell, ein Monitor mit zahlreichen Fotos und die Reproduktion der Original-Skizzen von Leutnant Leo Handl prägen diesen Ausstellungsbereich, der der Eisstadt gewidmet ist. Es handelt sich um eine weltweit einzigartige militärische und technisch ausgereifte Leistung, die den österreichisch-ungarischen Soldaten die Besetzung des Gletschers bis zum Tag des italienischen Rückzugs ermöglichten. Das dichte Tunnelnetz war eine große logistische Basisstation und bot sowohl Schutz vor Bombardierung als auch vor Lawinen und Kälte.

Parallel zum Tunnel des Lebens verläuft ein symbolisch nachempfundener Schützengraben, ein Ort, an dem die Soldaten nur einen Schritt vom Tod entfernt waren und der die unglaubliche menschliche Grausamkeit in all seinen Formen zeigt.

Ein Bereich des Museums ist den Waffen gewidmet, dem wichtigsten Instrument des Krieges. Es werden hauptsächlich Feuerwaffen und Blankwaffen ausgestellt, zusammen mit verschiedenen Bomben. Ein Touchscreen mit Datenblättern zeigt technische Details und Besonderheiten der Gewehre, Bajonette und Pistolen.

Es folgen zwei Abschnitte mit geschichtlichen Informationen. Die wichtigsten Phasen des Krieges in den Jahren 1917 und 1918: Die Niederlage von Caporetto, der Rückzug an der Front, das Ende des Krieges und der Wiederaufbau der zerstörten Gebiete.

Das Museum zeigt auch eine Auswahl von Papierdokumenten, Abzeichen und Medaillen. Dazu gehören zwei Fotoalben, einige Bücher, die auf dem Gletscher gefunden wurden, sowie persönliche Dokumente von Leutnant Rosso. Das wohl interessanteste Dokument ist das handsignierte Schriftstück von Captain Andreoletti.

In den Vitrinen sind einige Fundstücke der drei Persönlichkeiten, die eine wichtige Rolle im Krieg auf der Marmolata gespielt haben, ausgestellt. Diese Ausstellungsstücke, die entweder auf dem Gletscher gefunden oder von den Erben gestiftet wurden, zählen zu den interessantesten Objekten des Museums.

Der Museumsbesuch endet in einem Raum, der in einigen Vitrinen zeigt, wie die Zeugnisse dieser tragischen Kriegsereignisse gesammelt wurden. Mit einem Video mit historischen Aufnahmen schließt der Besucher seine Besichtigungstour ab.